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Besuch auf dem Bauernhof

Dem NABU ist eine nachhaltige und umweltfreundliche Landwirtschaft wichtig. Bei einer Führung über den Bauernhof mit Milchviehhaltung und eigener Molkerei konnten sich die Teilnehmer ein Bild von der Landwirtschaft auf dem Hof Schulte-Althoff in Haltern am See machen.  "Milchbauer Matthias" führte uns über seinen Hof und zeigte uns die vielen Stationen seiner Tierhaltung: von den ganz kleinen Kälbern bis zu den betagteren Damen.

 

Auch wenn die Tiere sich wirtschaftlich rechnen müssen, behandelt man sie mit Respekt und fühlt sich dem Tierwohl verpflichtet. Die "vierbeinigen Mitarbeiterinnen" werden genauso respektvoll behandelt wie die zweibeinigen. Jede Kuh hat einen Namen, auch wenn Milchbauer Matthias nicht jede Kuh mit Namen ansprechen kann ... es sind immerhin über 100.

 

Die Milchkühe können wählen, ob sie sich im Stall oder draußen auf der Wiese aufhalten wollen. Meistens sind sie tagsüber im Stall und nachts draussen, was wohl an den kleinen Insekten liegt, die die Kühe ärgern. Über die vielen Insekten freuen sich derweil die zahlreichen Schwalben und Spatzen, die auf dem Hof zu Hause sind und damit ihren Nachwuchs füttern.

 

Zweimal am Tag wird gemolken, morgens und abends. Immer 10 Kühe können gleichzeitig gemolken werden. Der Hof ist auch Ausbildungsbetrieb und vertreibt seine Milch im Direktvertrieb an der "Milchtankstelle" auf dem Hof an der Flaesheimer Str. 619 und bei ausgewählten Partnern, in Marl zum Beispiel bei EDEKA auf dem Ovelheider Weg / Victoriastraße.

Einige Tiere tragen Halsbänder mit Bewegungssensoren. Wenn eine Kuh sich sehr viel oder sehr wenig bewegt, meldet das ein Computersystem. Dann weiß der Bauer, ob die Kuh "bullig" ist oder kurz vor der Geburt steht. Die Geburten erfolgen in der Gruppe im Stall und die Kuh schafft das in aller Regel ohne Hilfe. Das Kalb trinkt erst bei der Mutter und wird dann innerhalb der nächsten 24 Stunden von der Mutter getrennt. Die Trennung des Kalbes erfolgt möglichst früh, da die Bindung zwischen Mutter und Kind dann noch nicht ausgeprägt ist.  Das Kalb wird mit Milch und Heu in der Kälberbox gefüttert.

 

Da die Milch, die an der hauseigenen Milchtankstelle angeboten wird, nur pasteurisiert ist und nicht homogenisiert, schmeckt sie anders als die Milch aus der Tüte. Die Milch kommt hier auch nicht in die Tüte, sondern wird in Flaschen abgefüllt. Dass sie nicht homogenisiert ist, erkennt man daran, dass sich am oberen Rand eine Rahmschicht bildet. Interessanterweise vertragen auch viele Menschen mit Laktoseintoleranz diese Milch.

 

Es war eine sehr interessante Führung, bei der alle Fragen offen beantwortet wurden. Vielen Dank dafür an die Familie Schulte-Althoff aus Haltern am See!

Mehr Infos zum Hof unter www.milchbauer-matthias.de

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